Im Folgenden werden die speziellen Eigenschaften von einem Studiomikrofon betrachtet. Neben der Anwendung werden die besonderen Anforderungen für die Anwendung im Studio erörtert. Außerdem finden Sie hier ausführliche Informationen zu verschiedenen Modellen.
EMPFEHLUNG
ALTERNATIVE
Was ist ein Studiomikrofon
Ein Studiomikrofon soll akustische Signale, z.B. Sprache, Gesang oder Instrumente im Studio aufzunehmen, um sie später mischen und nachbearbeiten zu können. Im Studio verwendbare Mikrofone zeichnen sich durch ein sehr geringes Grundrauschen aus. Häufig werden dafür ein Kondensatormikrofon verwendet, weil das Bauart-bedingt eine sehr genaue Abbildung des Eingangssignals möglich macht.
Das Studiomikrofon wird in einer Schwinglagerung (Spinne) am Mikrofonstativ befestigt. Dadurch wird das Mikrofon sehr effektiv von Griffgeräuschen und Körperschall entkoppelt. Körperschall entsteht u.a. wenn der Sänger vor dem Mikrofon den Takt mit dem Fuß mitklopft. Oder auch durch auf der Straße vorbeifahrende Autos und LKWs.
Eigenschaften eines Studiomikrofons
Ein gutes Mikrofon für das Studio verfügt über einen ausgeglichenen Frequenzgang und ein niedriges Grundrauschen. Dabei muss der Frequenzgang nicht unbedingt linear sein. Manche alte ‚Schätze’ erzeugen gerade durch einen nichtlinearen Frequenzgang einen unverwechselbaren Charakter. Allerdings hat man sich dann bei der Aufnahme für den Klang entschieden und muss später im Mix mit dem Klang leben.
Gerne werden aber auch zwei oder mehr Mikrofone bei der Aufnahme verwendet um gegebenenfalls doch noch wechseln zu können, ohne die Aufnahme wiederholen zu müssen.
Ein niedriges Eigenrauschen des Mikrofons verhindert, dass das Rauschen in leisen Passage hörbar wird. Gerade bei leisen Stimmen oder Instrumenten können schon wenige dB über die Nutzbarkeit des Signals entscheiden.
Verwendungszweck eines Studiomikrofons
Alle Details des Signals sollen möglichst unverfälscht abgebildet werden. Studiomikrofone verfügen über einen sehr ausgeglichenen Frequenzgang. Dadurch sind sie aber auch empfindlich für Pop-Laute, die entstehen, wenn ein Sänger ein Wort mit Plosivlauten („p“, „t“) singt. Um dem entgegen zu wirken, verwendet man im Studio einen Popschutz. Ein Popschutz besteht aus einer Halterung mit einem darüber gespannten Stoff. Der Stoff ist so dünn, dass er den Frequenzgang nur sehr geringfügig beeinflusst.
Bei der Aufnahme von Gesang wird ein Studiomikrofon aus 20-30 cm Abstand besungen. Dies schafft den Raum für den Popschutz. Es verhindert aber auch, dass durch den Nahbesprechungseffekt, der bei einigen Mikrotypen auftritt, die tiefen Frequenz überproportional verstärkt werden, wenn der Abstand verringert wird.
Verschiedene Arten von Studiomikrofonen
Im Studio werden unterschiedliche Typen von Mikrofonen verwendet, um dem jeweiligen Einsatzbereich gerecht zu werden. Am häufigsten verwendet der Tontechniker ein Großmembran Mikrofon. Dieses zeichnet sich durch eine besondere feine Auflösung des aufzunehmenden Signals aus. Durch die Größe der Membran werden auch die hohen Frequenzen sehr sauber abgebildet. Spezialisten mit größerem Budget haben auch Bändchen-Mikrofone im Repertoire. Das aus Metall gefertigte Bändchen kann dem Schall durch die geringe Massenträgheit sehr schnell folgen, was für einen sehr charakteristischen Klang sorgt.
Viele gute Produktionen werden heute nicht mehr im Recording Studio durchgeführt, sondern zu Hause. Mit einem Computer mit entsprechender Software, einer guten Abhöre und guten Mikrofonen lassen sich professionelle Ergebnisse auch mit kleinem Budget erzielen. In diesem Bereich wird gerne ein USB Mikrofon verwendet. Hier wird über einen eingebauten A/D Konverter das Signal schon im Mikrofon digitalisiert. Das USB Mikrofon kann deshalb direkt an den USB-Anschluss des Rechners angeschlossen werden. Zum Abhören mit geringer Latenz dient dann der eingebaute Kopfhörer-Ausgang.